Das erste Quellen-Schutzgebiet in Graubünden
Quellen sind besondere Lebensräume. Sie unterscheiden sich von anderen Gewässern. Das austretende Wasser ist sauerstoff- und nährstoffarm und weist eine konstant kühle Temperatur auf, die ungefähr der Jahres-Mitteltemperatur des lokalen Grundwassers entspricht. Aufgrund dieser Besonderheit beherbergen die Quellen allein bei den gut bekannten Gruppen der Schnecken, Amphibien, Flohkrebse, Libellen sowie Eintags-, Stein- und Köcherfliegen rund 100 spezialisierte Tierarten wie etwa den den Höhlenflohkrebs, die Brunnenschnecke oder die Gestreifte Quelljungfer.
Im hinteren Safiental im Gebiet Turra haben nun die Gemeinde, die Bürgergemeinde, ein Landwirtschaftsbetrieb und eine Privatperson gemeinsam mit Pro Natura einen Schutzvertrag für die nächsten 20 Jahre unterschrieben. Damit konnte das erste Quellen-Schutzgebiet im Kanton Graubünden errichtet werden. Es umfasst ein Gebiet von knapp 3 ha, mit zwei verschiedenen Quellaufstössen und dem Quell-Abfluss zwischen diesen beiden Quellen. «Wir sind stolz, als Vorreitergemeinde das erste Quellenschutzgebiet im Kanton Graubünden mitbegründet zu haben und einen Beitrag zum langfristigen Erhalt von Quellen zu leisten» sagt Lukas Züst, Gemeindepräsident der Gemeinde Safiental. «Nachhaltigkeit ist mein übergeordnetes Ziel», sagt Anna Gredig, Landwirtin aus Turra, «deshalb ist für mich selbstverständlich, hohe Naturwerte erhalten und schützen zu wollen». Pro Natura engagiert sich seit Jahrzehnten für mehr Natur – überall. Im Kanton Graubünden unterhält Pro Natura deshalb knapp 100 Schutzgebiete. «Wir sind ständig daran, das Schutzgebietsnetz zu unterhalten und nach Möglichkeit zu erweitern», sagt Michael Fasel, Schutzgebietsbeauftragter von Pro Natura Graubünden. Dafür schliesst Pro Natura mit Grundeigentümern Verträge ab, oder kauft nach Möglichkeit auch das Land, um es dauerhaft unter Schutz zu stellen.
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Michael Fasel
Schutzgebietsbeauftragter
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