Gelbbauchunke
03.01.2023 Amphibien

Der Weiher am Sandweg bleibt geschützt

Mit der Verlängerung des Dienstbarkeitsvertrages der Bürgergemeinde Maienfeld mit Pro Natura und Pro Natura Graubünden bleibt das Schutzgebiet Weiher am Sandweg bei Maienfeld weitere 30 Jahre geschützt. Für die vorkommenden und zukünftigen Amphibien- und Libellenarten sind dies gute Nachrichten, da das Gebiet als Fortpflanzungsstätte dient.

Die Weiher am Sandweg liegen in einem Gebiet, das früher durch die Zuleitung von verschlammtem Flusswasser fruchtbar gemacht wurde und so als Landwirtschaftsland genutzt werden konnte. Der Graben, welcher heute als Wasserzufuhr für das Schutzgebiet dient, zeugt von jener Zeit. Die Weiher am Sandweg wurden früher mit der Schwemmschlämme, einem Nebenprodukt bei der Kiesaufbereitung, aus dem Kieswerk Tardis aufgefüllt. Später in den 1990er Jahre wurde durch die Bürgergemeine Maienfeld das Schwemmmaterial wieder entfernt und zusätzlich Kies entnommen. Die Kiesentnahme wurde durch die Behörde gestoppt und als Ersatzmassnahme wurden die Gewässer unter der Leitung von Pro Natura Graubünden (damals Bündner Bund für Naturschutz) neugestaltet sowie das Gebiet mittels eines Personaldienstbarkeitsvertrag geschützt. Dieser Personaldienstbarkeitsvertrag läuft Ende diesen Jahres aus. Deswegen wurde nun der Dienstbarkeitsvertrag zwischen der Bürgergemeinde Maienfeld und Pro Natura bzw. Pro Natura Graubünden um weitere 30 Jahre verlängert. Dieser Vertrag gewährleistet die Erhaltung des Schutzgebietes Weiher am Sandweg bis 2052.

«Pro Natura Graubünden ist dankbar, dass der Vertrag um weitere 30 Jahre verlängert wurde. Damit die Qualität des Schutzgebietes erhalten bzw. verbessert wird, kümmern wir uns um die Planung sowie Unterhalt und Pflege des Schutzgebietes.» - Armando Lenz, Geschäftsführer Pro Natura Graubünden.

Das Schutzgebiet, welches ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung ist, besteht aus einem im Sommer austrocknenden Tümpel nördlich des Weges sowie einem ständig wasserführenden Teich südlich des Weges. Die Wasserzufuhr ist über einen Kanal gewährleistet, welcher Wasser aus der Landquart abzweigt. Das Ziel des Schutzgebiets ist die Erhaltung und Förderung von prioritären Amphibien- und Libellenarten (z.B. Gelbbauchunke, Kamm- und Teichmolch), welche in der Vergangenheit bereits im Gebiet vorgekommen sind. Ausserdem dient das Schutzgebiet als wichtiger Trittstein zwischen bedeutenden Lebensräumen, damit die Wanderung der Einzeltiere ermöglicht werden kann. Die beiden Gewässer sind zudem von Baumhecken umgeben, welche eine wichtige Struktur für Kleinlebewesen darstellen.

«Die Bürgergemeinde Maienfeld freut sich, dass auch in Zukunft dieses Schutzgebiet von nationaler Bedeutung der Gemeinde erhalten bleibt und zur örtlichen Amphibien- und Libellenpopulation beiträgt.» - Max Leuener, Bürgerratspräsident
 

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Julia Besimo
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