Ja zur Biodiversität
21.08.2024

Bündner Komitee - JA zur Biodiversitätsinitiative am 22. September!

Medienmitteilung

21.8.2024 – Am 22. September 2024 wird die Biodiversitätsinitiative zur Abstimmung gebracht. Das breit abstützte Bündner Komitee legte an einer Medienkonferenz am Mittwoch, 21. August in Malans seine Argumente für JA zur Biodiversitätsinitiative dar. Für das Komitee ist klar: Es ist höchste Zeit zu handeln, denn unsere Lebensgrundlagen sind bedroht, der Biodiversität in der Schweiz geht es schlecht. Rund die Hälfte der natürlichen Lebensräume ist bedroht, und über ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet oder bereits ausgestorben.

Dem breiten Bündner Komitee gehören Touristiker, Unternehmer, Bäuerinnen, Mediziner, Kulturschaffende, Förster, Biologen, Naturschützer und Heimatschützerinnen an.

 

Lancierung
Reto Gurtner, Verwaltungsratspräsident Weisse Arena AG, Armando Lenz, Geschäftsführer Pro Natura Graubünden, Carolina Rusch Nigg, Bäuerin und Grossrätin, Jon Pult, Nationalrat und Claudio Föhn, Leiter Nachhaltigkeit Arosa 2030

An der Medienkonferenz betont Armando Lenz, Geschäftsführer von Pro Natura Graubünden, die Dringlichkeit zu handeln. «In den letzten 100 Jahren wurden 95% der Trockenwiesen und -weiden in der Schweiz zerstört.». Trockenwiesen gehören zu den wertvollsten und artenreichsten Lebensräumen der Schweiz. Rund 2/3 der Schweizer Flora können in Trockenwiesen wachsen. Die Biodiversitätskrise ist auch in Graubünden sichtlich spürbar. «Als Kind konnte ich einen farbigen, vielfältigen Blumenstrauss pflücken. Auf den gleichen Wiesen finde ich jetzt nur noch Löwenzahn», betont Armando Lenz.

In Graubünden leben wir seit je her mit Natur und Landschaft zusammen. Über Jahrhunderte haben wir alle unsere vielfältige Kulturlandschaft und Heimat geschaffen. Doch nur, wenn diese besser geschützt werden, können wir sie auch für künftige Generationen erhalten. Caroline Rusch Nigg ergänzt: «Wir Bäuerinnen und Bauern sind auf eine intakte, vielfältige Biodiversität angewiesen, um weiterhin Nahrung zu produzieren». Die Natur erbring für die Landwirtschaft gratis viele unverzichtbare Leistungen. Intakte Biodiversität sorgt für fruchtbare Böden, dafür, dass Kulturen gesund bleiben und hilft gegen Trockenheit. «80% unserer Kulturpflanzen sind auf Bestäubung durch Bienen und Insekten angewiesen. Die Förderung der Biodiversität ist deshalb in ureigenem Interesse von uns Bäuerinnen und Bauern».

«Das Naturerlebnis steht für alle, die in Arosa Ferien machen, im Vordergrund. Und um dieses Naturerlebnis weiterhin anbieten zu können, brauchen wir die Biodiversität.», sagt Claudio Föhn, Leiter Nachhaltigkeit Arosa 2030 und Gästeinformation. Nur wenn wir sie schützen, können wir die Attraktivität der Schweiz als Tourismusland hochhalten. Deshalb hat sich Arosa mit der destinationsweiten Nachhaltigkeitsstrategie Arosa 2030 zum Ziel gesetzt Flächen und Anlagen ökosystemfreundlich zu gestalten und die Biodiversität in den Vordergrund zu stellen. Und deshalb sagt Arosa Ja zur Biodiversitätsinitiative. Schutz und Nutzen gehen Hand in Hand, dann profitieren wir alle in Graubünden. «Denn was an Artenvielfallt verloren geht, können wir nicht ersetzen».

Reto Gurtner, Verwaltungsratspräsident der Weissen Arena AG, hebt hervor, wie wichtig die Biodiversität für unsere Bünder Wirtschaft ist: «Die atemberaubende Landschaft, die wir hier in Graubünden geniessen dürfen, ist nicht nur ein Anziehungspunkt für Touristen, sondern auch eine der Grundlagen für unser Wohlstand.». Diese Schönheit und Fülle ist direkt mit intakter Biodiversität verbunden. So zeigt zum Beispiel das World Economic Forum klar auf, dass der Verlust der Biodiversität eine der grössten Gefahren der nächsten 10 Jahre ist. Denn unsere Lebensgrundlage sind sauberes Wasser, saubere Luft und saubere Lebensmittel. Und um nichts anderes geht es in der Biodiversitätsinitiative. «Lasst und mit Kopf, Herz und Hand für unsere zukünftigen Generationen die Welt zum Besseren gestalten», sagt Reto Gurtner.

«Ein politischer Richtungswechsel für die Biodiversität ist dringend nötig», schliesst Jon Pult, Nationalrat und Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Der Bundesrat, die Bundesämter und die Wissenschaft zeigen klar auf, dass für die Biodiversität in der Schweiz bedeutend mehr getan werden muss. Aus diesem Grund hat der Bundesrat einen indirekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative unterbreitet. Dieser hätte dafür gesorgt, dass schweizweit genügend Schutzfläche in hoher Qualität geschaffen und vernetzt worden wäre, um so ausreichend Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu sichern. Der Ständerat hat den indirekten Gegenvorschlag jedoch abgelehnt. Diese Politik gegen die Natur, welche Einzelinteressen höher gewichtet als das Allgemeininteresse, ist verantwortungslos. «Gegen den wissenschaftlichen Konsens verbreiten skrupellose Lobbyisten die Lüge, dass es keine Krise der Biodiversität gäbe. Diese Politik der Desinformation, die beim Klimawandel auch schon versucht wurde, darf sich nicht durchsetzen». Auch deshalb ist es wichtig, Ja zur Biodiversitätsinitiative zu sagen.

Das Bündner Komitee Ja zur Biodiversitätsinitiative wird sich in den kommenden Wochen mit viel Energie für den Erhalt der Lebensgrundlagen, der Biodiversität in der Schweiz und in Graubünden und der natürlichen Lebensräume einsetzen. 

Die Referate:

  • Armando Lenz, Geschäftsführer Pro Natura Graubünden, Bedeutung und Zustand der Biodiversität, Inhalt der Initiative
  • Carolina Rusch Nigg, Bäuerin, Grossrätin, Wir Bäuerinnen und Bauern sind auf Biodiversität angewiesen
  • Claudio Föhn, Leiter Nachhaltigkeit Arosa 2030 & Gästeinformation, Touristische Naturerlebnisse gibt es nur mit intakter Biodiversität
  • Reto Gurtner, Verwaltungsratspräsident Weisse Arena AG, Die Bündner Wirtschaft ist auf intakte Landschaften und Biodiversität angewiesen
  • Jon Pult, Nationalrat, Mitglied der UREK-N, Ein politischer Richtungswechsel für die Biodiversität ist dringend nötig

 

Biodiversitätsinitiative

Die Biodiversitätsinitiative schafft die notwendige Grundlage, die Biodiversität in der Schweiz langfristig zu erhalten. Sie verlangt:

  • Verankerung des Schutzes unserer Lebensgrundlagen in der Verfassung.
  • Ausreichende Flächen und finanzielle Mittel für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.
  • Sie nimmt Bund und Kantone endlich in die Pflicht, ohne fixe Zahlen zu Flächen und Mitteln zu nennen.
  • Schonung der Natur und Erhaltung vielfältiger Landschaften und schöner Ortsbilder auch ausserhalb von Schutzgebieten.

Stimmen Sie am 22. September JA zur Biodiversitätsinitiative! Unsere Natur und die zukünftigen Generationen werden es Ihnen danken.

www.biodiversitaetsinitiative.ch

Weiterführende Informationen

Kontakt

Armando Lenz, Geschäftsführer Pro Natura Graubünden
@email
081 511 64 11

@email