Das Naturparadies Val Mora bleibt erhalten
Der SAC plant seit Jahren den Ausbau der Alp Sprella in der Val Mora zu einer Hütte mit Übernachtungsmöglichkeit. Die Umweltorganisationen WWF und Pro Natura haben dieses Projekt stets abgelehnt. Denn es würde zusätzliche Störungen für die Wildtiere in einem einzigartigen Hochtal bringen. Zudem ist eine Übernachtungsmöglichkeit auf der Alp Sprella gar nicht nötig, da die Val Mora für Wander-, Bike- und Bergtouren gut erreichbar ist. Die Val Mora kann problemlos innerhalb eines Tages durchwandert werden. Auch das Bundesgericht findet deshalb, dass den Besuchenden zugemutet werden kann, in den bestehenden Hotels im Val Müstair zu übernachten. Das zeigen auch die vielen Wanderer, Biker und Bergsteiger, die bereits heute die Val Mora besuchen, ohne dort zu übernachten.
Das Bundesgericht urteilt klar, dass diese Hütte nicht auf den Standort im Val Mora angewiesen ist, dies aber wäre eine Grundvoraussetzung, um ausserhalb der Bauzonen eine Bergunterkunft zu bauen. Der Kanton hätte die Baubewilligung darum gar nicht erteilen dürfen. Das Bundesgericht heisst aus diesem Grund die Beschwerde der Umweltorganisationen gut und hebt die Baubewilligung für die Hütte auf.
Dieses Urteil ist ein wegweisender Erfolg für den Schutz der alpinen Wildnis und setzt ein klares Signal gegen die zunehmende Erschliessung unberührter Naturgebiete, wie die Val Mora. Die Val Mora und ihre Seitentäler sind einzigartig. Dies ist eines der wenigen kaum erschlossenen Gebiete der Alpen, zwischen dem schweizerischen Nationalpark und dem italienischen Nationalpark Stilfser Joch. Das Tal weist einen hohen Wildnischarakter auf und bietet einen ausgezeichneten Lebensraum für viele Wildtiere wie Gämse, Steinbock, Rothirsch, Reh, Birkhuhn, Steinhuhn, Auerhuhn, Steinadler und Bartgeier.