Biber (c) Rainer Kuehnis
Gewässer

Aktion Biber & Co. im Kanton Graubünden

Biber können ganze Landschaften verändern und Lebensraum für viele andere Tierarten schaffen. Dazu brauchen sie, wie auch unsere Gewässer, genügend Raum. Deshalb setzen wir uns mit der Aktion Biber & Co. im Kanton Graubünden für artenreiche Gewässer und ihre Bewohner ein.

Pro Natura Graubünden beteiligt sich am Nachfolgeprojekt von «Hallo Biber», das sich 2006 bis 2017 für den Biber und seinen Lebensraum einsetzte. Mit der neuen Aktion «Biber & Co.» werden seit 2018 auch Bibers Freunde wie Quelljungfer und Wasseramsel sowie deren Lebensräume aktiv gefördert und aufgewertet. In Zusammenarbeit mit den am Projekt beteiligten Sektionen Zürich und Thurgau sollen zwei grosse Renaturierungsprojekte und mehrere kleinere Projekte in wasserbeeinflussten Lebensräumen ausgeführt werden.

Erstes Quellschutzgebiet im Kanton Graubünden

Im Safiental konnte das erste Quellenschutzgebiet des Kantons Graubünden errichtet werden. Zwei private Eigentümer sowie die Gemeinde Safiental haben am 25. November 2022 zusammen mit Pro Natura Graubünden einen Dienstbarkeitsvertrag über die knapp drei Hektaren grosse Schutzgebietsfläche unterzeichnet. Das Gebiet weist zwei ganzjährig Wasser führende Quellen und ein Quellabflussgebiet auf, die eine grosse Vielfalt an Kleinlebensräumen und eine entsprechend wertvolle Flora und Fauna aufweisen.

Weiherpflegeprojekt Herbst 2022

Weil natürliche Feuchtgebiete selten geworden sind, gewinnen künstlich angelegte Weiher als Lebensraum für Amphibien immer mehr an Bedeutung. Einige dieser Weiher sind jedoch von Schilf überwachsen, liegen aufgrund der hohen Ufervegetation komplett im Schatten, verlanden zunehmend oder sind gar ganz ausgetrocknet. Dadurch sinkt ihr Wert für die Biodiversität, insbesondere für die bedrohten Amphibienarten. Zusammen mit einem Zivildienstleistenden packen wir das Problem an und bringen zwischen Oktober und Dezember 2022 mindestens 10 Weiher im Bündner Rheintal wieder auf Vordermann. Wir holen Wasserlinsen aus den Weihern, entfernen aufwachsendes Schilf und legen Kleinstrukturen, wie Ast- und Steinhaufen an den Ufern an. Durch die Aufwertungen erhalten Gelbbauchunke, Teichmolch und Co. wieder einen attraktiven Lebensraum. 

Vergleich Weiher vorher - nachher

Weiher nachher
Weiher vorher

Weiterführende Informationen